Fledermäuse halten sich im Sommerhalbjahr tagsüber in Baumhöhlen, in Ritzen und Spalten unter der Borke, in Astabbrüchen, aber auch an Gebäuden auf.
Wo geeignete Strukturen für solche Sommerquartiere fehlen, können wir ihnen gezielt solche Unterkünfte anbieten.
In einer Gemeinschaftsaktion der Vereine Altikon, Bertschikon und Rickenbach bauten wir in Feldi, mit anschliessendem Bröteln an der Fuchsbrücke, mit ein paar Familien zehn solcher Kästen.
Fledermausweibchen gebären und ziehen ihre Jungen in Kolonien von mindestens 10-12 Tieren auf, es können aber, je nach Art, auch mehrere hundert in einer gemeinsamen „Wochenstube“ sein. Durch die Aufzucht in einer Gemeinschaft können die Tiere einander durch Zusammenrücken wärmen, was einen direkten Einfluss auf die Entwicklungsdauer der Jungtiere hat.
Die Männchen sind in den Sommermonaten einzeln unterwegs. Wenn die jungen Fledermäuse Ende August flügge geworden sind, beginnt die Balz- und Paarungzeit.
Je nach Art wird mit Balzgesängen oder Balzflügen um Weibchen geworben. Auch werden Paarungsreviere verteidigt gegenüber Artgenossen.
Hoffen wir also, dass wir unsere Kästen noch rechtzeitig aufgehängt haben - und auch, dass die Standorte gut gewählt sind!
Für die Winterquartiere werden ab Oktober ganz andere Orte, vor allem Felshöhlen, Stollen, Naturkeller oder Holzbeigen aufgesucht.
Fledermäuse haben es gerne warm und müssen vor Zugluft geschützt sein.
Wichtig ist ein freier Anflug und eine Höhe von min. 4-8m. Ideal sind Bäume an Waldrändern , Lichtungen oder in Ufergehölzen.
Unsere Kästen sind 60 cm hoch und 50-100cm breit. In die Rückwand wurden mit einer Handkreissäge Querrillen gefräst, damit die Fledermäuse Halt finden und sich einhaken können.
Da die Rückwand 10cm länger ist als die Frontseite, ist sie gleichzeitig auch Anflugbrett. Konisch verlaufende Zwischenhölzer verengen den Kasten nach oben von 2.5cm auf 1cm: die Fledermäuse klettern je nach Art so weit nach oben, bis sie Bauch- und Rückenkontakt haben mit dem Holz.
Damit der Kasten wirklich dunkel und zugluftsicher ist, wurden die Seitenwände und das Deckbrett nicht nur verschraubt, sondern auch verleimt. Das Deckbrett schützten wir mit einem 1mm dicken Blech.
Der krönende Abschluss war dann aber – damit die Fledermäuse wissen, wo sie hinmüssen - der wunderschöne Fledermausbrand auf der Frontseite.
Unser Künstler Silvio Bartholdi vom NVV Bertschikon, der das Eisen entworfen und hergestellt hat, hat für uns auch alles nötige Material organisiert, ein paar Stunden Holz vorgesägt und sein ganzes Handwerkerarsenal zur Verfügung gestellt.
Auf die hohe Leiter hätte sich von uns auch niemand hinaufgetraut….
Danke für alles!
Auch Cyrilla Schnell vom NSV Rickenbach für den feinen Zvierikuchen!
Es hat wieder allen grossen Spass gemacht - den grossen und den kleinen Bohrern
Fide Meyer,NVV Altikon