Die Mauersegler - Erstaunliche Brutvögel am Kirchturm
Der Mauersegler, in der Mundartsprache auch Spyr, Muursägler oder Spyrschwalb genannt, ist ein erstaunlicher Vogel , der auch am Dorfhimmel während kurzer Zeit im Jahr bestaunt werden kann. Die natürlichen Nistplätze früher, noch bevor es menschliche Siedlungen gab, waren Felshöhlen oder auch Löcher in Bäumen. Mit der Siedlungstätigkeit zogen sie jedoch Dachnischen und Mauerspalten vor. Viele dieser Vögel schlüpfen zum brüten durch Schlitze in die Unterdächer, wo sie mit Speichel und wenigen Halmen und Fasern eine kleine Mulde für die Eier formen. Genau so gerne nehmen diese Vögel vom Menschen platzierte Nisthilfen an, die hoch oben an oder in der Fassade platziert sind. Auch an der reformierten Kirche hat es über der südlichen Seitentüre einige Einfluglöcher mit Brutnischen aus Holz sowie einzelne Zementkästen in den Fensternischen des Glockenturmes.
Im Zuge der notwendigen Sanierungsarbeiten des Mauerverputzes musste nun dieses Jahr der Bau eingerüstet werden. Die alljährlich brütenden Mauersegler sollten dabei aber keinesfalls an der Brut gehindert werden. Frühzeitig wurde diese Problematik erkannt. Somit hat die Kirchenpflege, unterstützt durch den Naturschutzverein, eine Lösung erarbeitet. Was sich bei der Renovation an der Mehrzweckhalle vor drei Jahren bewährte, funktionierte glücklicherweise auch am Kirchturm. Von Seiten der Kirchenpflege wurden im Winter einige Ersatzbrutkästen gezimmert, die dann im Frühjahr aussen an die Baugerüste montiert wurden.
Ab Mitte April bis Anfang Mai kehren die Weitstreckenflieger von ihren Winterquartieren südlich der Sahara zurück nach Europa und kündigen mit ihren hellen «sriih-sriih» Rufen den Frühsommer an.
Im Winterquartier fliegen sie während mehrerer Monate nonstop in der Luft, ohne jemals zu landen oder abzusitzen !
Mit Freude konnte man zusehen, dass trotz Baulärm und Staub die schnellen Flieger nicht abgehalten wurden, nach der Rückkehr von Afrika, die bereitgestellten Kästen in den ersten Maiwochen zu besiedeln. Die Nahrung sammeln die Vögel ausschliesslich fliegend, Blattläuse, Käfer, Spinnen und andere Insekten gehören dazu. Auch das Nestmaterial für die Nestmulde wie Halme, Fasern und Federn wird ohne abzusitzen ausschliesslich in der Luft geschnappt .
In der Regel sind die Mauersegler schon vor dem 1. August nicht mehr sichtbar am Dorfhimmel, da sie nach den nur 3 Monaten im Dorf schon die Reise ins Winterquartier unter die Flügel genommen haben. Erstaunlicherweise ziehen die Jungvögel unabhängig von den Eltern in den Süden und werden nach dem verlassen des Nestes für etwa ein Jahr ununterbrochen fliegen !