Bericht Nachtfalter NVA 2019

Gemütlicher Brötelabend mit Nachtfaltern in Feldi
Ein Bericht von Spinnern, Spannern und Eulen

40 grosse und kleine Falter flatterten noch bei Tageslicht aus allen Himmelsrichtungen nach Feldi. Auf Vertreter der >3000 in der Schweiz vorkommenden Nachtfalterarten (= alle Arten, die nicht zu den Tagfaltern gehören) mussten wir uns bis zur Dämmerung gedulden – mit einem Gebräu aus Bier, Wein, Zucker und Konfitüre wollten wir sie später im Obstgarten anlocken – mit aufgehängten, vorher in den Sud getauchten Stofflappen. Zusätzlich hatte Silvio eine UV-LED-Lichtfalle gebaut, bei der die Falter durch eine Reusenöffnung zur genauen Beobachtung in den Stoffvorhang geschleust werden.

Spinner: Ihre Raupen haben meist sehr feine Haare (Achtung Finger weg: Allergien bei Berührung sind möglich), einen Sporn am Hinterende und sie verpuppen sich in fein gesponnenen Kokons (Beispiele Seidenraupe, Prozessionsspinner).

Spanner: Der Name der Falter kommt daher, dass ihre Raupen eine eigentümliche Art der Fortbewegung haben. Es fehlen ihnen drei der raupenüblichen Bauchfusspaare. So muss sich die Raupe mit den Brustbeinpaaren festklammern, das Hinterende zur Brust nachziehen (Form eines Omegas), dann streckt sie sich gerade nach vorne, wobei sie sich mit dem hintersten Beinpaar („Nachschieber“) festhält.

Eulen: Ihre Hinterflügel haben oft kräftige Farben, die in Ruhestellung zur Tarnung verdeckt sind durch die Vorderflügel, aber beim Aufliegen aufblitzen zur Abschreckung von Fressfeinden wie Vögel. (Bsp Rotes Ordensband, Hausmutter)

Wie alle Insekten sind Nachtfalter durch Lebensraumverlust, intensive Landwirtschaft, Pestizideinsatz, Lichtverschmutzung etc… gefährdet.
Durch ihre Nachtaktivität ist das leise Sterben doppelt unsichtbar - Sensibilisierung tut dringendst Not!

Fide Meyer , Präsidentin NVV Altikon