Bericht Gemeindezeitung NVSD 2019 zum Berufkraut

Das letzte, sehr trockene, Jahr, hat für die Vermehrung des Berufkrautes optimale
Bedingungen dargestellt. Aus diesem Grund ist in diesem Jahr in vielen Regionen
mit einem erhöhten Aufkommen der Pflanze zu rechnen.

Das Berufkraut wird zwischen 30 und 120 cm hoch, die Blätter sind hellgrün, behaart und leicht gezähnt, und die Blüten sehen ähnlich wie ein Margritli aus. Die gelbe Mitte ist von sehr feinen weissen Blütenblättern umgeben und die Blüte hat einen Durchmesser von rund einem Zentimeter. Ab Juni beginnen die Blüten zu blühen und machen bereits ab Anfang Juli bis zu 50'000 Samen pro Pflanze. Das Berufkraut sucht sich wie viele andere Unkräuter am liebsten Orte aus, an denen es nicht viel Konkurrenz durch andere Pflanzen hat. Das sind im Garten vor allem Orte, die eine spärliche Oberflächenbedeckung aufweisen.
Da die Pflanze ziemlich schöne Blüten macht, wird sie in den Gärten meist nicht entfernt, was zu grossen Problemen im Garten aber auch in umliegenden Flächen führen kann. Denn eine Berufkrautpflanze produziert nicht nur unglaublich viele
Samen, ihr Vermehrungspotential ist auch gewaltig. Die Samen sind denen von Löwenzahn sehr ähnlich und werden somit durch die Luft verbreitet. Innerhalb weniger Jahre breitet sich die Pflanze rasant aus und siedelt sich überall dort an, wo
der Boden nicht dicht bewachsen ist. So auch auf den Biodiversitätsflächen in der Landwirtschaft oder in Naturschutzgebiete, wo sie seltene Blumen und Pflanzen verdrängt und schnell zu einer Verarmung der Biodiversität führt. Aus diesem Grund sollte das Unkraut rigoros bekämpft werden.
Wichtig dabei ist, dass die Berufkrautpflanzen spätestens beim Verblühen mitsamt den Wurzeln entfernt werden. Dies gelingt am einfachsten, wenn die Pflanze mit einem spitzen Gegenstand mitsamt der Wurzel aus dem Boden gehoben wird. Die Pflanze muss anschliessend zwingend im Kehricht entsorgt werden, da einzelne Samen bereits zum Zeitpunkt des Verblühens reif sind. Wenn Sie etwas für die Biodiversität machen möchten, empfiehlt es sich, die Löcher, die beim Jäten des Berufkrautes entstehen, direkt mit einer einheimischen Samenmischung zu übersäen. So können Sie sich im folgenden Jahr an vielen farbigen Blumen erfreuen, die erst noch nicht zu Problemen auf anderen Flächen
führen.
Sollten Sie auf Flächen ausserhalb Ihres Gartens Berufkrautpflanzen entdecken, zögern Sie nicht, diese zu entfernen. Falls es allenfalls grössere befallene Flächen gibt, melden Sie diese am besten den Neophytenverantwortlichen der Gemeinde. So kann der Unterhalt der Flächen optimal auf den Befall abgestimmt werden.

Fiona Cimei, Fachstelle Pflanzenschutz, Strickhof